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Hinter dem Begriff auditive Wahrnehmung verbirgt sich nebst dem Hören auch die Verarbeitung des Gehörten.
Das bedeutet, ein Kind muss körperlich in der Lage sein, zu hören. Die Organe, um Schall, Geräusche, Wörter etc. aufnehmen zu können, müssen richtig entwickelt sein – wie etwa der Gehörgang, das Trommelfell etc.
Andererseits muss das Kind diese Informationen im Gehirn richtig verarbeiten und entsprechend darauf reagieren. Dieser Vorgang ist die Grundlage für die Sprachentwicklung. Das Kleinkind hört beispielsweise das Wort „Mama“ und spricht es nach.
Ein Kindergartenkind hört zum Beispiel den Auftrag „Schließe die Tür“ und führt die entsprechende Handlung aus. Schulkinder sollten in der Lage sein, mehrere Aufträge in einem Satz zu hören, sich zu merken und umzusetzen, wie etwa: „Gehe bitte in die Küche, hole eine Birne und einen Apfel und bring den Schäler, ein Messer und einen Teller mit.“
Um so einen langen Auftrag korrekt durchführen zu können, spielen viele Einzelteile der auditiven Wahrnehmung zusammen.
- Auditive Aufmerksamkeit: Richtet das Kind seine Aufmerksamkeit auf den Sprechenden und das Gesagte oder lässt es sich schnell durch andere Reize ablenken? Guckt es in die Richtung eines Geräusches oder weiß es, woher ein auditiver Reiz kommt?
- Auditive Differenzierung: Ist ein Kind in der Lage, gesprochene Wörter aus den Umgebungsgeräuschen zu filtern oder ist es schnell zu laut und verwirrend? Kann ein Schulkind zwischen verschiedenen Lauten unterscheiden und hört es den Unterschied zwischen m und n oder p und b?
- Auditives Gedächtnis: Kann sich ein Kind einen langen Satz überhaupt merken oder vergisst es die Hälfte davon wieder sehr schnell? Kann sich ein Schulkind bei einer Ansage von einem Satz diesen merken, um ihn aufzuschreiben oder fragt es nach jedem geschriebenen Wort um das nächste Wort im Satz?
- Auditive Serialität: Schafft ein Kind, sich eine Abfolge von Dingen zu merken oder weiß es schnell nicht mehr, was es zuerst und dann danach tun soll? Kann es sich bei einem Spiel eine Reihe von Wörtern merken?
- Auditive Analyse: Ein Schulkind sollte in der Lage sein, gesprochene Wörter in Einzelteile, wie Silben oder Laute, zu unterteilen.
- Auditive Synthese: Ein Schulkind sollte auch umgekehrt in der Lage sein, verschiedene gesprochene Silben oder Laute zu einem Wort wieder zusammenzufügen. Diese Fähigkeit bildet die Grundlage für das Schreiben nach Gehör.