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Im Alter zwischen 4 und 8 Jahren befinden sich Kinder im Erzählalter: Sie leben in Geschichten und erklären sich die Welt über Geschichten. Wünsche, Erlebnisse, Probleme und Konflikte werden über Geschichten verarbeitet, z. B. in Form von Rollenspielen oder im freien Spiel.
Außerdem sind sie in diesem Alter besonders empfänglich für Geschichten. Beim Erzählen von Geschichten, Vorlesen von Büchern, Zuhören von Hörbüchern und Schauen von kurzen Filmen leben die Kinder in ihrer Fantasie mit den Abläufen regelrecht mit und zeigen auch entsprechende Emotionen. Besonders erzählte Geschichten behalten Kinder ausgesprochen gut im Kopf.
Das Zuhören und Nacherzählen von gehörten Geschichten regt die Kinder an, selbst Geschichten zu erfinden. Ihre Fantasie lässt sie Geschichtenserien erfinden und ganz nebenbei fördern sie dabei ihre eigenen Sprachfertigkeiten.
Für das weitere Leben ist das freie Erzählen eine wichtige Fähigkeit, da Kinder in der Schule lernen müssen, Vorträge, Referate oder Reden zu halten. Dabei ist wichtig, dass sie einen roten Faden halten können. Das bedeutet, dass die Kinder eine Geschichte in einer logischen Reihenfolge erzählen und nicht zwischen verschiedenen Zeiten oder Orten hin und her springen. Ebenso werden sie lernen, einen Spannungsbogen einzubauen, um ihre Erzählungen interessanter zu gestalten.
- Im Alltag sollte es zur täglichen Routine gehören, den Kindern Geschichten zu erzählen oder vorzulesen.
- Wenn Kinder Geschichten erzählen, achtsam zuhören und Rückfragen stellen. Tischgespräche können hierbei sehr wertvoll sein.
- Rollenspiele, Reime, Gedichte und Nacherzählungen fördern das wiederholende Erzählen.
- Bewusste Übungen mithilfe von Erzählreizen anbieten: Bildvorlagen, pantomimische Vorgaben, Gegenstände, Finger- oder Handpuppen etc. können einen Anreiz zum Erzählen einer Geschichte bieten.
